Mittwoch, 3. Oktober 2012

Flaute

Flautentage sind an sich ja eher nicht so schön, aber was fängt man mit einer ganzen Flautenwoche an? Hier wird der Wind laut Vorhersage wohl erst mal etwas bleiben, wovon man allerhöchstens träumen kann, so wie es die letzten Tage auch war. Die Wellensurfer kommen ganz auf ihre Kosten, da sie spiegelglattes Wasser auf ihren Wellen bevorzugen, und sich wahrscheinlich auch über Flautentage freuen, weil sie die Wellen da für sich haben - kann man auf der Vernunftebene ja auch etwas nachvollziehen, aber für ein Windsurferherz ist das völlig unverständlich und absurd!
Flaute und Hawaii, das waren bei mir bisher - aus welchem Grund auch immer - völlige Gegensätze, die nicht zusammenpassten. Nun, ich wurde also eines besseren belehrt. Genau wie in Bezug auf das Wetter. Hier scheint auch nicht immer die Sonne und auch das regelmäßige "nachts und morgens regnet es und tagsüer ist strahlender Sonnenschein", was ich bisher in Haiku kennengelernt habe, kann mal von einem komplett bewölkten Tag abgelöst werden. Wobei sogar die Locals das momentan herrschende Wetter als "weird" bezeichnen.
Die Schuld dafür, dass meine Gefühle zur Zeit zwischen Seehunds-Heimweh und "enjoying my lifetime" schwanken, will ich nun einfach mal ganz dreist und unrealistisch von mir weisen und auf die Flaute schieben.
Gestern war ich beim Yoga und bin dorthin einen super idyllischen Weg langgefahren. Überall am Wegesrand wuchsen irgendwelche Früchte, grün ist hier ja sowieso alles (zumindest in der Ecke um Haiku rum und eigentlich an der ganzen Nordostküste entlang). Und überall Lilikois, Lilikois, Lilikois. Das ist eine gelbe Frucht mit rot-orangenem Fruchtfleisch, die z.T. etwas säuerlich schmecken kann und die man löffelt wie eine Kiwi, nur dass das Fruchtfleisch viel weicher ist und die Schale dicker. Die Yoga-Truppe ist super nett und natürlich alternativ angehaucht. Entgegen meinen eher negativen Erfahrungen mit Yoga in Deutschland, war das rundum wohltuend und entspannend. Dort werde ich wohl mit Freude häufoger hingehen und wenn es zeitlich passt auch mal das Meditieren ausprobieren - alles Dinge, an die ich zu Hause niemals gedacht hätte, sie mal auszuprobieren!
Gerade hat mir Jimmy, ein Australier, der jedes Jahr seinen Urlaub hier verbringt, jede Menge Spots gezeigt, sodass ich nun auch andere Möglichkeiten als Kanaha und Hookipa (was ja wohl noch eine klitzekleine Nummer zu groß für mich ist) haben werde. Wobei Kanaha wohl das absolute Wavesailing-Anfänger-Revier ist, sodass ich nächsten windigen Tage, die hoffentlich nicht zu lange auf sich warten lassen, wobei mein Körper mir diese Pause dankt, wohl dort verbringen werde.

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