Spontane Aktionen sorgen
erfahrungsgemäß für die besten Überraschungen. Was tut man also, wenn man etwa
um Mitternacht mitbekommt, dass ein paar Keiki-Surfer am nächsten Tag in
Großenbrode ein freies Training veranstalten? Man meldet sich noch spontan
dafür an, motiviert noch einen anderen Surfer und wartet am nächsten Tag
während der Vorlesung die ganze Zeit auf den entscheidenden Anruf, auf den
Startschuss sozusagen, auf den Moment, an dem man von 0 auf 180 schaltet und an
nichts anderes mehr denken kann, als möglichst schnell aufs Wasser zu kommen.
In dem Moment sprintet man
also mit Adrenalin im Blut und Vorfreude im Bauch aus dem Hörsaal, strampelt
die paar Kilometer nach Hause, schmeißt alles an Surfkram zusammen und schwingt
sich in seinen – wieder fahrenden – Lieblingsbus, der einen zuverlässig (!)
nach Großenbrode bringt.
Dort fühlte ich mich wieder
einmal sofort richtig am Platz: Viele Bullis, Dachgepäckträger auf den PKWs,
Segel und Boards auf der Wiese und Menschen in schnieken schwarzen Anzügen
überall um einen herum. Lasse, einer der Keiki-Surfer, kam sofort auf mich zu,
stellte mir seine Truppe vor und gemeinsam surften wir alle, was das Zeug
hielt. Flachwasser im Hafenbecken, Wellen auf der anderen Seite des Kais –
optimale Bedingungen und ich konnte das erste Mal mein kleines, aus Maui
importiertes, 47l Starboard testen.
Hochsommer, verzeihung Hochsaison, in Strande |
So weit war es wohl einfach
ein guter Surftag. Ein guter Surftag, wie so viele andere. Nach kurzem
Klönschnack haben wir dann festgestellt, dass wir wohl alle Richtung Kiel
zurück mussten und spontan machten wir ab, noch zusammen zu kochen – der Anfang
einer Reihe spontaner und genialer Aktionen mit super Leuten.
Das 2.7er Segel wirkt fast genauso groß wie mein 76l Board mit der Delta-Finne von Maui Ultra Fins |
Luis und ich vor meinem Bus im Windschatten |
Schon der Abend war
unglaublich gut, der nächste Samstagmorgen (Mitte Oktober) startete dann mit
einem entspannten Frühstück in direkter Nähe zum Spot in Strande; gefolgt von
einem der stürmischsten Surftage meines Lebens. Aufgeriggt wurde zwischen Kuhwiesen und sturmgepeitschter Förde. Mit meinem kleinsten Material –
47l und einem 2.7er Guru von Goya – war ich schließlich so stark überpowert,
dass wegen den entsprechenden zu harten Stürzen und mangels Helm (ich hätte nie
gedacht, dass ich mir einmal einen wünschen würde!) aufgeben musste, während
Lasse Boenecke, Felix von Essen und Luis Ponseti einen Loop nach dem anderen
rausgehauen haben.
Und so sollte es in der nächsten Zeit weitergehen – schließlich hatte der Herbst gerade erst begonnen!
So liebe ich den Herbst in Kiel |
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